Wenn Rohkost so schlecht vertragen wird, wieso sollte man sie dann essen?
Entgiftung durch Rohkost – und was braucht es noch?
Ernährungsbuch
M.G.
Es wird ja oft behauptet, die Rohkost sei die gesündeste Ernährung, und würde den Körper entgiften. Doch kommen viele damit nicht klar, fühlen sich nicht satt, bekommen seltsame Reaktionen (Entgiftungs-Reaktionen), und haben das Gefühl, als fehlte ihnen etwas. Wenn es so gesund ist, wieso bekommt es vielen dann nicht, und sollte man dann überhaupt Rohkost essen?
Wenn wir die Behauptung vieler alter Naturheilärzte in den Raum stellen, dass Krankheit (damit meine ich nicht Unfälle oder angeborene Dinge) nichts anderes sind als verschiedene Stufen einer inneren Vergiftung. Wobei jede Krankheit aufeinander aufbaut, das heißt, es beginnt mit leichten Beschwerden, die sich immer mehr verstärken, und immer neue Beschwerden hinzukommen, sodass immer andere Krankheitsbezeichnungen diagnostiziert werden. Wenn man diese Krankheiten oder Beschwerden lediglich symptomatisch behandelt, und nicht gleichzeitig deren Ursache (die Vergiftung), kommt es zu immer neuen Krankheiten. Diese wiederum stellen die nächste und wieder nächste Stufe ein und derselben Krankheit dar: Die innere Vergiftung.
Der Begriff „Gift“ bzw. „Vergiftung“ wird in diesem Zusammenhang als die Summe aller schädlicher Stoffe bezeichnet, die in den Körper hinein gelangen, oder durch den Stoffwechselprozess selbst entstehen und nicht ausreichend ausgeschieden werden, und sich dann im Körper ablagern. Der Grad dieser Ablagerungen ruft die entsprechenden Beschwerden (Symptome) hervor.
Der Körper versucht beständig, Gifte auszuscheiden. Sind jedoch zu viele Gifte vorhanden, sind die Entgiftungsorgane überlastet, und können Gifte nicht mehr ihrer Aufgabe gemäß auszuleiten. Eine Schwäche der Entgiftungsorgane kann also durch eine nicht der Natur gemäßen Menge an Giften entstehen. Unser Körper ist von der Natur her nur auf eine intakte Natur ausgelegt, nicht jedoch auf die in der heutigen Zeit herrschende giftige Umwelt sowie die heutige Ernährung, die arm an Ballaststoffen und Vitalstoffen ist.
Ob Fastfood, Zucker oder die Palette der tierischen Speisen, all dies ist in der heute konsumierten Menge nicht natürlich. Durch Fehlen von Enzymen, sekundären Pflanzenstoffen (heilwirkenden Substanzen in rohen Lebensmitteln und Kräutern) fehlen wichtige Bestandteile, um genügend Verdauungssäfte bilden und Speisen ausreichend aufspalten zu können, sowie den Darm ausreichend zu bewegen, um den Kot im Darm richtig vorwärts zu bewegen und ordentlich ausscheiden zu können.
So bilden sich im Darm Gärung, Säuren, Fäulnis, Schleim, Schlacken, Verklebung, Ablagerungen, und damit einhergehend Entzündungen und Parasiten. Diese Stoffe können auch in die Blutbahn übergehen, die sich im Körper ablagern, nicht mehr ausgeschieden werden, und so im gesamten Körper Vergiftungen bilden.
Der Körper versucht im ersten Stadium der Vergiftung die Schleime, Schlacken und Säuren etc. auszuscheiden. Etwa durch einen Erkältungs-Katarrh, Abhusten oder Hauterkrankungen. Wenn es der Körper nicht durch dieses Ersatz-Mechanismen schafft, diese Abfallstoffe auszuscheiden, beginnen die ersten Beschwerden.
Dass nicht jeder unter denselben Dingen leidet, liegt daran, dass jeder Konstitutionstyp seine eigenen Krankheiten bekommt, da jeder gemäß seiner unterschiedlichen Körperstruktur die Gifte woanders einlagert und anders versucht ersatzweise auszuscheiden. Der eine lagert die Abfälle in Form von Schlacken im Fettgewebe ab, er andere als Säuren in den Knochen, der nächste in den Muskeln, etc.
Prof. Dr. Herget, ein alter berühmter Naturarzt und einer der Vorreiter für die Naturheilkunde, hatte eine Tabelle erstellt, wo er gemäß seiner Forschung alle Krankheiten in Gruppen einteilte, die nach und nach in einer Abfolge auftraten, je nach Vergiftungsgrad und Konstitutionstyp. Beginnend mit den leichteren Beschwerden wie Allergien, Infektanfälligkeit, über verschiedene Stufen von Krankheiten, bis hin zu der höchsten Vergiftungs-Stufe, wo dann K.....bs, Herzinfarkt, Schlaganfall etc. auftreten. Bei der höchsten Vergiftungs-Stufe hat man – wenn man Glück hat – noch die Chance, durch eine radikale Umstellung und Entgiftung, den Tod abzuwenden. Werden statt dessen noch weitere Gifte zugeführt, ist das Maß für die Entgiftungsorgane erreicht, wo ihre Funktion versagt. Es ist dann eine Frage der Zeit, bis der Körper ein Maß von Vergiftung erreicht hat, wo die Organe versagen.
Will man nun diese Gifte aus dem Körper herausbringen, braucht es verschiedene Entgiftungs-Maßnahmen.
Erstens sollte man damit aufhören, alles was den Körper vergiftet, möglichst nicht mehr in den Körper aufzunehmen. Das beinhaltet die Zufuhr über den Mund, aber auch Gifte über die Haut. Sicher kann man nicht alles vermeiden, doch sollte man das verträgliche Maß nicht überschreiten.
Wenn wir davon ausgehen, dass die unerhitzte pflanzliche Kost das Ideal ist, da sie von der Zusammensetzung her alle benötigten Vitalstoffe zur Verfügung stellt, und andererseits die Fähigkeit besitzt, ihrerseits den Körper zu entgiften, sollte logischerweise die Ernährung mit Rohkost stattfinden.
Jede Erhitzung der Pflanzenkost vermindert deren Entgiftungsfunktion, da die für die Entgiftung nötigen Bestandteile, wie z.B. Enzyme und Ballaststoffe, dadurch zerstört werden. Somit sollte man die Nahrung möglichst weitgehend roh zu sich nehmen. Noch schlimmer ist es, solche Nahrung zu sich zu nehmen, die dem Körper schädliche Gifte zuführen, wie z.B. Leichengift, Acrylamid (beim Erhitzen von Fett), was man mit tierischen Speisen zu sich nimmt (Fleisch, Milch, Eiern, Fisch, etc.), und das Mikrobiom im Darm negativ beeinflussen. Auch enthalten diese Dinge keinerlei der benötigten Ballaststoffe, um die Entgiftungsfunktion (Ausscheidung nicht benötigter Stoffe) des Darmes zu gewährleisten..
Die Rohkost an sich - wenn sie richtig zusammengesetzt ist, und es reicht nicht, einfach nur Grünzeug zu futtern - kann dann eine Heilkost sein, im Sinne von Paracelsus: "Lasst eure Heilmittel eure Nahrungsmittel sein, und eure Nahrungsmittel eure Heilmittel". Jedes echte Heilmittel wirkt im Körper entgiftend. Und somit kann die Rohkost ein Mittel zur Entgiftung sein.
Jede Entgiftung bringt zwangsläufig auch Entgiftungs-Reaktionen mit sich. Diese können dadurch entstehen, wenn das Körper-System mit der Entgiftung überlastet ist, zum Beispiel wenn der Darm schon zu viele Ablagerungen enthält, die Leber voll ist mit Giften, und die Ersatz-Entgiftungs-Organe wie Haut und Lunge die Menge an Giften nicht mehr ersatzweise ausscheiden können. Dann muss dem Körper zusätzlich geholfen werden, indem diese Entgiftungsorgane unterstützend gereinigt werden mit entsprechenden Maßnahmen, wozu jedoch die Rohkost allein nicht ausreichend ist. Hier hat die echte Naturheilkunde – im Gegensatz zu der lediglich die Symptome unterdrückenden „alternativen Heilkunde“ viele Möglichkeiten.
Jegliche Mittel, auch wenn sie „alternativ“ zur bekannten Heilkunde verwendet werden, sind dann keine Heilmittel im Sinne der echten Naturheilkunde, wenn sie nicht gleichzeitig entgiftend wirken, sondern lediglich die Symptome unterdrücken. Eine Unterdrückung des Symptoms bedeutet, dass das lästige Smyptom (Beschwerde) nicht mehr gespürt wird, der Körper jedoch nicht von der Last der Gifte befreit wurde. Viele meinen, sie seien geheilt, wenn die Krankheit „aufhört“, sprich die Symptome aufhören. Ging jedoch keine Entgiftung voraus, ist dies trügerisch. Denn im Inneren ist die Summe der Gifte immer noch vorhanden, und es werden womöglich weitere Gifte hinzugefügt durch die weiterhin vergiftende Nahrung und womöglich Stoffe, die das Symptom beseitgen sollten.
Die bloße Symptom-Beseitigung ist zwar für den Betroffenen erst einmal erleichternd, doch bedeutet sie womöglich lediglich ein Stoppen der Entgiftungs-Bemühungen des Körpers, der stets versucht, sich zu entgiften, durch seine Entgiftungsorgane (z.B. Darm, Leber, Nieren, Haut, Lunge, usw.). Wenn wir Rohkost essen, unterstützen wir also die Entgiftungs-Bemühung des Körpers, und tun somit etwas für eine echte Heilung.
Um von der Basis her gesund zu werden, geht es darum, möglichst alle Gifte aus dem Körper zu entfernen, und gleichzeitig bzw. in Zukunft auch keine weiteren mehr zuzuführen. Das ist der Sinn der natürlichen Lebensweise, bezogen auf die Gesundheit (es gibt noch weitere Gründe für eine natürliche Lebensweise). Und dazu gehört eine Ernährung, die die Fähigkeit hat, zu entgiften, sowie weitere Maßnahmen, um die überlasteten Entgiftungsorgane zu reinigen und wieder zu aktivieren.
Dazu hat die echte Naturheilkunde viele Möglichkeiten. Dazu gehören z.B. Darmreinigung, Lebereinigung, Lymphreinigung, Blutreinigung, und viele weitere Reinigungen. Für ein effektives Ergebnis ist es wichtig, möglichst umfassend möglichst alle Entgiftungs-Organe mit einzubeziehen. Beim Verdauungstrakt (der Schlauch vom Mund bis zum After) muss von oben gereinigt werden, z.B. durch Ernährung, Faserstoffe, Heilkräuter und natürliche Heilmittel. Und von unten durch Wasser mit eventuellen Zusätzen.
Mehr Infos über die Methoden zur Entgiftung finden Sie auf meiner Homepage: www.martina-gruenenwald.de
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