Rohkost-Unverträglichkeit - was tun?
Von Heilpraktikerin Martina Grünenwald
Es wird ja in Gesundheitskreisen behauptet, die Rohkost sei die gesündeste Ernährung, und würde für sich allein den Körper entgiften. Doch kommen viele damit nicht klar, fühlen sich nicht satt, bekommen seltsame Reaktionen (Entgiftungs-Reaktionen), und haben das Gefühl, als fehlte ihnen etwas. Wenn es so gesund ist, wieso bekommt es dann vielen nicht? Sollte man da lieber die Finger davon lassen und eine andere Entgiftungmethode wählen?
Krankheit ist Vergiftung
Wenn wir die Behauptung vieler alter Naturheilärzte in den Raum stellen, dass Krankheiten (damit meinen sie nicht Unfälle oder angeborene Dinge) nichts anderes sind, als verschiedene Stadien einer inneren Vergiftung. Dabei bauen die Krankheiten aufeinander auf. Das heißt, es beginnt mit leichten Beschwerden, die sich immer mehr verstärken, und immer neue Beschwerden hinzukommen, sodass immer andere Krankheitsbezeichnungen diagnostiziert werden.
Viele kommen nicht auf diesen Zusammenhang, weil jeder Konstitutionstyp dabei seine eigene „Zeichen von Vergiftung“ aufweist, die sich durch andere Krankheiten bemerkbar machen.
Wenn man nun diese Krankheiten oder Beschwerden lediglich symptomatisch behandelt, sprich unterdrückt – ob mit chemischen oder natürlichen Mitteln – aber nicht gleichzeitig deren Ursache beseitigt (die Vergiftung), entwickeln sich immer neue Krankheiten. Diese wiederum stellen die nächste und wieder nächste Stufe ein und derselben Krankheit dar: Die innere Vergiftung.
Der Begriff „Gift“ bzw. „Vergiftung“ wird in diesem Zusammenhang als die Summe aller schädlicher Stoffe bezeichnet, die in den Körper hinein gelangen, oder durch den Stoffwechselprozess selbst entstehen und nicht ausreichend ausgeschieden werden, und sich dann im Körper ablagern. Der Grad dieser Ablagerungen ruft dann die entsprechenden Beschwerden (Symptome) hervor.
Rückvergiftung bei Rohkost
Der Körper versucht beständig, über seine Entgiftungsorgane Gifte auszuscheiden. Sind jedoch zu viele Gifte vorhanden, sind die Entgiftungsorgane überlastet, und können die Gifte nicht mehr ihrer Aufgabe gemäß ausleiten. Eine Schwäche der Entgiftungsorgane kann also durch eine Überlastung mit nicht ausgeschiedenen Stoffen entstehen. Solch eine Schwäche ist oft vorhanden, wenn Rohkost nicht vertragen wird. Die darin enthaltenen Stoffe werden aus den Zellen herausgelöst, die dann zunächst im Blut kreisen. Wenn die Entgiftungsorgane überlastet sind, dann können sie die frei gewordenen Gifte nicht ordentlich aussscheiden, und es kommt zu Rückvergiftungen.
Unser Körper ist von der Natur her nur auf eine intakte Natur ausgelegt, wo nicht die große Menge an Giften anfällt, wie es heutzutage der Fall ist. Die heutige toxische Ernährung mit viel Fastfood,
Fastfood, Zucker, Weißmehl oder ein Zuviel an tierischen Speisen, sind für den Körper zuviel. Durch Fehlen von Ballaststoffen, Enzymen, sekundären Pflanzenstoffen (heilwirkende Substanzen in rohen Lebensmitteln und Kräutern) fehlen wichtige Bestandteile, um genügend Verdauungssäfte bilden und Speisen ausreichend aufspalten zu können, sowie den Darm ausreichend zu bewegen, um den Kot im Darm richtig vorwärts zu bewegen und ordentlich ausscheiden zu können.
So bilden sich im Darm Gärung, Säuren, Fäulnis, Schleim, Schlacken, Verklebung, Ablagerungen, und damit einhergehend Entzündungen. Diese Stoffe können auch in die Blutbahn übergehen, die sich im Körper ablagern, nicht mehr ausreichend ausgeschieden werden, und so im gesamten Körper Schäden bilden können..
Der Körper versucht im ersten Stadium der Vergiftung die Fremdstoffe auszuscheiden. Etwa durch einen Erkältungs-Katarrh, wo große Mengen an Schleim abgehustet werden. Oder in Form von Allergien, wo es zur ersatzweise Ausscheidung von Tixinen über die Haut kommt. Doch irgendwann sind auch diese Ersatz-Systeme überfordert, wenn die Menge an Giften zu groß geworden ist. Dann beginnen die ersten Beschwerden.
Unterschiedliche Entgiftungs-Symptome nach Prof. Dr. Herget
Dass nicht jeder bei derselben ungesunden Ernährung unter denselben Beschwerden leidet, liegt daran, dass jeder Konstitutionstyp seine eigenen Krankheiten bekommt, da jeder gemäß seiner unterschiedlichen Körperstruktur die Gifte woanders einlagert und anders versucht ersatzweise auszuscheiden. Der eine lagert die Abfälle in Form von Schlacken im Fettgewebe ab, der andere als Säuren in den Knochen, der nächste in den Muskeln, etc.
Prof. Dr. Herget, ein alter berühmter Naturarzt und einer der Vorreiter für die Naturheilkunde, hatte seinerzeit eine Tabelle erstellt, wo er gemäß seiner Forschung alle Krankheiten in Gruppen einteilte, die nach und nach in einer Abfolge auftraten, je nach Vergiftungsgrad und Konstitutionstyp.
Beginnend mit den leichteren Beschwerden wie Allergien, Infektanfälligkeit, über verschiedene Stufen von Krankheiten, bis hin zu der höchsten Vergiftungs-Stufe, wo dann die gefürchtetsten Entartungen auftreten, oder der Tod durch Herzinfarkt oder Schlaganfall eintreten kann.
Bei der höchsten Vergiftungs-Stufe hat man – wenn man Glück hat und es überlebt – noch die Chance, durch eine radikale Umstellung und Entgiftung, den drohenden Absturz abzuwenden. Werden jedoch statt dessen noch weitere Gifte zugeführt, ist das Maß für die Entgiftungsorgane erreicht, wo ihre Funktion komplett versagt. Es ist dann eine Frage der Zeit, bis der Körper ein Maß von Vergiftung erreicht hat, wo die Organe versagen.
Ganzheitliche Entgiftungskur
Will man nun diese Gifte aus dem Körper herausbringen, braucht es verschiedene Entgiftungs-Maßnahmen, wie sie die echte traditionelle Naturheilkunde anbietet. Diese sollten parallel zueinander angewandt werden, damit sich die Wirkungen kumulieren können.
Als erstes sollte man damit aufhören, alles was den Körper weiter vergiftet, möglichst nicht mehr zuzuführen. Das beinhaltet die Zufuhr über den Mund, aber auch Gifte über die Haut, oder andere Wege. Sicher kann man nicht alles vermeiden, doch sollte man das verträgliche Maß nicht überschreiten.
Zweitens sollte bei einer Entgiftungskur die Ernährung als Entgiftungsmittel eingesetzt werden. Die Ernährung mit dem größten Entgiftungspotential ist die Rohkost.
Rohkost ideales Entgtiftungsmittel
Wenn wir davon ausgehen, dass die unerhitzte pflanzliche Kost das Ideal ist, da sie von der Zusammensetzung her alle benötigten Vitalstoffe zur Verfügung stellt, um dem Körper bei der Entgiftung zu unterstützen, sollte idealerweise eine Entgiftung mit einer Ernährungsumstellung auf einen hohen Rohkost-Anteil einhergehen.
Jede Erhitzung der Kost vermindert deren Entgiftungsfähigkeit, da die für die Entgiftung nötigen Bestandteile, wie z.B. Enzyme und Ballaststoffe, dadurch zerstört werden. Somit sollte man die Nahrung möglichst weitgehend roh zu sich nehmen.
Vermeiden von toxischer Ernährung
Noch schlimmer als gekochte Pflanzenkost ist es, solche Nahrung zu sich zu nehmen, die dem Körper schädliche Gifte zuführen, wie z.B. Leichengift, Acrylamid (beim Erhitzen von Fett), was man mit tierischen Speisen zu sich nimmt (Fleisch, Milch, Eiern, Fisch, etc.), und das Mikrobiom im Darm negativ beeinflussen. Auch enthalten diese Dinge selten Ballaststoffe, um die Entgiftungsfunktion (Ausscheidung nicht benötigter Stoffe) des Darmes zu unterstützen.
Lasst eure Nahrungsmittel eure Heilmittel sein
Die Rohkost an sich - wenn sie richtig zusammengesetzt ist . hier reicht es nicht, einfach nur Grünzeug zu futtern - kann dann als Heilkost fungieren im Sinne des alten Arztes Paracelsus, der sagte: "Lasst eure Heilmittel eure Nahrungsmittel sein, und eure Nahrungsmittel eure Heilmittel". Wenn die Heilnahrung jedoch ihrerseits die Entgiftungsorgane überstrapaziert, sollten diese Organe zusätzlich mit Naturheilverfahren unterstützt werden, zum Beispiel Darmreinigung.
Viele Unverträglichkeiten sind Entgiftungs-Reaktionen
Jede Entgiftung bringt zwangsläufig auch Entgiftungs-Reaktionen mit sich. Diese können dadurch entstehen, wenn das Körper-System mit der Entgiftung überlastet ist, zum Beispiel wenn der Darm schon zu viele Ablagerungen enthält, und die gesunde Kost die Ablagerungen nicht allein in der Lage ist, vorwärts zu bewegen.
Auch wenn die Leber voll ist mit Giften,muss dem Körper zusätzlich mit natürlichen Entgiftungsmitteln geholfen werden. Eine Leberreinigungs-Kur enthält meist auch Kräuter, die die Leber wieder in schwung bringen können.
Entgiftungsstörung HPU/KPU
Wenn die Entgiftungs-Organe überlastet sind, dann können schon kleinste Mengen an Rohkost zu Problem werden. Zum Beispiel können durch Erdbeeren Allergien hervorgerufen werden, die lebensbedrohlich werden können. Hier gehört dringend der Darm saniert.
Bei allen Hautproblemen, Hautreaktionen wussten schon die alten Ärzte, dass der Darm mitbeteiligt ist, und sich viele dieser Beschwerden über eine Reinigung des Darmes beseitigen lassen.
Auch die Leber als Entgiftungsorgan kann überlastet sein, wenn der Körper nicht richtig entgiftet.
Hier sollte zuerst das Grundproblem beseitigt werden, und erst dann nach und nach Rohkost zugeführt werden.
In meiner Naturheilpraxis habe ich die Erfahrung gemacht, dass Menschen die Rohkost bestens vertragen, wenn sie vorher oder parallel zur Ernährungsumstellung ihren Darm mit Colon-Hydro-Therapie reinigten sowie weitere unterstützende Maßnahmen zur Aktivieriung des Verdauungstraktes erhielten.
Entgiftungsorgane stärken statt Rohkost meiden
Die Rohkost lediglich zu meiden, ist ebenfalls eine bloße Symptom-Beseitigung. Dies kann zwar i erst einmal erleichternd sein, doch muss man sich im Klaren darüber sein, dass hier nur die Entgiftungs-Bemühungen des Körpers gestoppt werden, der stets versucht, sich zu entgiften, durch seine Entgiftungsorgane (z.B. Darm, Leber, Nieren, Haut, Lunge, usw.).
Die Basis der Entgiftung stärken
Um von der Basis her gesund zu werden, bietet die echte Naturheilkunde viele Möglichkeiten. Dazu gehören z.B. Darmreinigung, Lebereinigung, Lymhreinigung, Blutreinigung, und viele weitere Reinigungen. Für ein effektives Ergebnis ist es wichtig, möglichst umfassend möglichst alle Entgiftungs-Organe mit einzubeziehen. Beim Verdauungstrakt (der Schlauch vom Mund bis zum After) muss von oben gereinigt werden, z.B. durch Ernährung, Faserstoffe, Heilkräuter und natürliche Heilmittel. Und von unten durch Wasser mit eventuellen Zusätzen.
Mehr Infos über die Methoden zur ganzheitlichen Entgiftung finden Sie auf meiner Homepage: www.martina-gruenenwald.de
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